Waves, E-Zigaretten & die Cannabis-Falle: Wie cool ist das wirklich?

Veröffentlicht am 15. Juli 2025 um 18:24

Von Bubblegum bis Mango Ice – Vapes, auch bekannt als Waves, sind längst mehr als bloß Nikotin-Ersatz. Sie sind Mode-Accessoire, Lifestyle, Identität. Bunte Farben, stylisches Design und süße Aromen machen sie besonders für Jugendliche attraktiv. Was früher die Marlboro war, ist heute die Elfbar.

Doch hinter dem scheinbar harmlosen Dampf verbirgt sich eine wachsende gesundheitliche Gefahr – besonders dann, wenn CBD, THC oder synthetische Cannabinoide ins Spiel kommen.

Was sind „Waves“ überhaupt?

„Wave“ ist ein Slang-Ausdruck für Vape – also elektronische Zigaretten. Sie funktionieren über ein Heizelement, das eine Flüssigkeit (sogenanntes Liquid) verdampft. Diese Liquids enthalten:

  • Propylenglykol (PG)

  • Glycerin (VG)

  • Aromastoffe

  • Und meist: Nikotin

Waves suggerieren Reinheit, Moderne und einen „gesünderen“ Konsum als klassische Zigaretten. Dabei ist das ein Trugschluss – vor allem, wenn man sie nicht alleine nutzt.

Wissenschaftlich belegt: Die Gefahren von Vapes

Auch wenn E-Zigaretten keinen Tabak verbrennen, sind sie keineswegs harmlos. Studien zeigen:

  • Aerosol = kein harmloser Dampf: Beim Erhitzen entstehen toxische Stoffe wie Formaldehyd, Acrolein und Schwermetalle (z. B. Blei), die die Atemwege reizen und das Herz-Kreislauf-System schädigen.

    Quelle: National Academies of Sciences, Engineering, and Medicine, 2018

  • Nikotin im Hirn jugendlicher Konsument:innen wirkt stark entwicklungshemmend – es kann das Belohnungssystem verändern, Suchtverhalten verstärken und kognitive Defizite verursachen.

    Quelle: U.S. Surgeon General Report on Youth and E-Cigarettes, 2016

  • "Popcorn-Lunge" (Bronchiolitis obliterans) – eine schwere Lungenerkrankung, kann durch den Aromastoff Diacetyl entstehen, der in manchen Liquids enthalten ist.

Und wenn THC oder CBD ins Spiel kommt?

Was viele nicht wissen: Inzwischen werden THC-haltige Liquids, CBD-Vapes oder sogar selbstgemischte Cannabisöl-Kartuschen konsumiert. Hier wird's richtig gefährlich.

1. THC-Vapes: Extrem riskant

  • THC (Tetrahydrocannabinol) ist der psychoaktive Hauptwirkstoff von Cannabis. In flüssiger Form wird es über Vape-Kartuschen verdampft und inhaliert.

  • Problem: Illegale Produkte enthalten oft Streckmittel wie Vitamin-E-Acetat, was die Atemwege massiv schädigen kann.

    Im Jahr 2019 kam es in den USA zu über 2.800 Krankenhauseinweisungen und 68 Todesfällen im Zusammenhang mit illegalen THC-Vapes – unter dem Namen EVALI (E-cigarette or Vaping product use-Associated Lung Injury).
    Quelle: CDC (Centers for Disease Control and Prevention)

2. CBD-Vapes: Nicht immer harmlos

  • CBD (Cannabidiol) wirkt nicht psychoaktiv, wird jedoch oft als „natürliche Alternative“ angepriesen.

  • Studien zeigen jedoch, dass verunreinigte CBD-Produkte häufig rückstandsbelastet, falsch deklariert oder gestreckt sind.

    Quelle: FDA Report on CBD Products, 2020

  • Zudem kann CBD in hoher Dosis zu Lebertoxizität, Blutdruckabfall und Wechselwirkungen mit Medikamenten führen.

Teenager im Fokus: Warum junge Menschen besonders gefährdet sind

Jugendliche sind neurologisch besonders anfällig – das Gehirn befindet sich noch im Umbau, besonders im präfrontalen Cortex, der für Kontrolle, Entscheidung und Impulskontrolle zuständig ist.

Nikotin, THC oder CBD in dieser Phase können:

  • Suchtmuster verstärken

  • Stimmungsschwankungen und Angstzustände auslösen

  • Die Wahrscheinlichkeit für späteren Substanzmissbrauch erhöhen

  • Die Lungenentwicklung irreversibel beeinträchtigen

Laut der Drogenaffinitätsstudie der BZgA (2023) haben 26 % der 14–17-Jährigen bereits Waves oder Vapes ausprobiert – Tendenz steigend.

Und die Kombination? CBD + THC + Waves = ein toxischer Cocktail

Kombiniert man Nikotin (Waves) mit THC oder CBD, entstehen unvorhersehbare Wechselwirkungen:

  • Verstärkte kardiovaskuläre Belastung (Herzrasen, Schwindel, Kollaps)

  • Psychotische Episoden bei hoher THC-Dosis in Verbindung mit Nikotin

  • Starke Abhängigkeit durch Multi-Substanz-Konsum ("Cross-addiction")

  • Erhöhte Gefahr von Blackouts, Halluzinationen und Panikattacken

In Verbindung mit mangelnder Kontrolle der Inhaltsstoffe bei illegalen Kartuschen, wird dies zur tödlichen Lotterie – vor allem für naive oder neugierige Teenager.

Fazit: Der süße Dampf hat eine bittere Wahrheit

Waves wirken harmlos. Sie schmecken lecker. Sie sehen stylisch aus. Aber sie sind alles andere als ungefährlich – vor allem, wenn sie mit Cannabisprodukten kombiniert werden. Die Suchtgefahr, die gesundheitlichen Risiken und die Langzeitfolgen für junge Menschen sind real und nachgewiesen.

Deshalb braucht es:

  • Aufklärung an Schulen und in sozialen Medien

  • Gesetzliche Kontrolle über Inhaltsstoffe und Verkauf

  • Und den Mut, den Jugendlichen zu sagen:

    "Nur weil es dampft, ist es noch lange nicht cool."

Gemeinsam für Aufklärung und echte Alternativen

Gerade in einer Zeit, in der viele Jugendliche zwischen Überforderung und Orientierungslosigkeit schwanken, ist Aufklärung wichtiger denn je – aber nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit Herz, Kreativität und echter Begegnung auf Augenhöhe.

Deshalb möchte auch unsere neue Jugendinitiative für kreative Jugendbildung und Empowerment einen aktiven Beitrag leisten – mit Workshops, Dialogformaten, Kunstprojekten, Peer-to-Peer-Angeboten und mutigen Gesprächen über Themen, die viele lieber verdrängen.
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Kategorie: Jugend & Aufklärung
von: Yildz Fluksik, Vibe X Foundry Initiative für kreative Jugendbildung & Empowerment
Lesezeit: ca. 6 Minuten

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