Drogen im Trend – Was junge Menschen heute konsumieren und was wir dagegen tun können

Veröffentlicht am 15. Juli 2025 um 16:08

Von Partypillen bis Pflanzengötter – der Rausch hat viele Gesichter.
Jugendliche und junge Erwachsene leben in einer Zeit, in der das Experimentieren mit Drogen fast schon zum Alltag gehört. TikTok-Trends, Musikvideos, Festivalkultur, Leistungsdruck und die Sehnsucht nach dem „Mehr“ treiben viele in die Arme chemischer und natürlicher Substanzen. Doch was steckt wirklich hinter diesem Konsum – und wie können wir als Gesellschaft darauf reagieren?

Was ist gerade im Trend? Eine Liste der aktuellen Substanzen

Die Liste der momentan häufig konsumierten Drogen ist lang – und überraschend vielfältig:

1. Cannabis (Gras, Haschisch)

  • Status: Legalisiert in einigen Ländern, medizinisch genutzt, gesellschaftlich akzeptierter denn je.

  • Gefahren: Psychosen, Antriebslosigkeit, Konzentrationsstörungen.

  • Warum beliebt?: Entspannung, Gruppenzugehörigkeit, "natürliche" Wirkung, leichte Verfügbarkeit.

2. MDMA / Ecstasy

  • Status: Illegal, verbreitet auf Partys und Festivals.

  • Gefahren: Serotonin-Syndrom, Kreislaufkollaps, psychische Folgeschäden.

  • Warum beliebt?: Euphorie, Nähegefühl, Tanzlust, "Liebesdroge".

3. Ketamin

  • Status: Narkosemittel, teils in der Psychiatrie eingesetzt.

  • Gefahren: Dissoziationen, Kontrollverlust, psychische Abhängigkeit.

  • Warum beliebt?: "Außerkörperliches" Gefühl, Flucht aus Realität.

4. Kokain

  • Status: Illegale Substanz, in der Clubszene weit verbreitet.

  • Gefahren: Herzinfarkt, Sucht, Persönlichkeitsveränderung.

  • Warum beliebt?: Selbstbewusstsein, Energie, Statussymbol.

5. Lachgas (Distickstoffmonoxid)

  • Status: Legal, z.B. in Sahnekapseln – aber missbraucht.

  • Gefahren: Sauerstoffmangel, Nervenschäden.

  • Warum beliebt?: Kurzer Kick, billig, leicht erhältlich.

6. Psilocybin/Pilze (Magic Mushrooms)

  • Status: Illegal, aber wieder im Fokus durch Forschung.

  • Gefahren: Psychosen, schlechte Trips, Flashbacks.

  • Warum beliebt?: Spirituelle Erfahrungen, "Selbsterkenntnis".

7. LSD

  • Status: Illegal, aber im Rahmen von Psychedelik-Retreats wieder populär.

  • Gefahren: Halluzinationen, Realitätsverlust.

  • Warum beliebt?: Erweiterung des Bewusstseins, Trend in Kreativ- und Tech-Szene.

8. Benzodiazepine (z. B. Tavor, Xanax)

  • Status: Verschreibungspflichtig, auf Social Media glorifiziert.

  • Gefahren: Hohe Abhängigkeitsgefahr, Atemdepression.

  • Warum beliebt?: Beruhigung, Angstlösung, „Coolness“-Faktor (besonders in Rap-Kultur).

9. Koffeinpulver / Energy-Drinks / Nikotinbeutel (Snus)

  • Status: Legal, allgegenwärtig.

  • Gefahren: Herzprobleme, Abhängigkeit.

  • Warum beliebt?: Leistungssteigerung, Müdigkeit bekämpfen, sozial akzeptiert.

10. Speed (Amphetamin)

  • Status: Illegal, in Pulverform meist geschnupft.

  • Gefahren: Schlaflosigkeit, Herzprobleme, Psychosen, hohes Suchtpotenzial.

  • Warum beliebt?: Wachheit, Leistungssteigerung, stundenlanges Feiern.

Warum konsumieren junge Menschen Drogen?

Es gibt keine einfache Antwort, aber viele Gründe, warum Drogen gerade für junge Menschen attraktiv erscheinen:

  • Identitätsfindung: Jugendliche experimentieren – auch mit Substanzen – um sich selbst und Grenzen kennenzulernen.

  • Leistungsdruck: Schule, Uni, Arbeit – Drogen wie Koffein, Ritalin oder Kokain werden als „Hilfsmittel“ gesehen.

  • Psychische Belastung: Depressionen, Angststörungen und Stress führen zu Selbstmedikation.

  • Gruppenzwang & Social Media: TikTok-Challenges und Influencer tragen zur Normalisierung bei.

  • Flucht: Viele wollen der Realität entkommen, sei es durch Halluzinogene oder Beruhigungsmittel.

  • Unerreichbare Ideale: Die ständige Selbstoptimierung überfordert. Drogen erscheinen als „Abkürzung“.

Was sagt die Wissenschaft dazu?

Laut der BzGA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) und aktuellen Studien (z. B. ESPAD, Drogenaffinitätsstudie):

  • Ca. 10 % der Jugendlichen zwischen 12 und 17 haben bereits Cannabis konsumiert.

  • Fast jeder zweite junge Erwachsene (18–25) hat Erfahrung mit mindestens einer illegalen Droge.

  • Die psychische Gesundheit junger Menschen verschlechtert sich kontinuierlich – und Drogen werden oft als "Selbsttherapie" genutzt.

Studien zeigen auch, dass der frühe Einstieg in den Drogenkonsum das Risiko für dauerhafte Hirnveränderungen, Abhängigkeit und psychische Störungen massiv erhöht.

Was können Eltern, Lehrer und die Gesellschaft tun?

1. Offene Kommunikation statt Verbote

Vertrauen ist essenziell. Jugendliche müssen über Drogen sprechen dürfen – ohne Angst vor Bestrafung.

2. Frühe, ehrliche Aufklärung

Schon in der Grundschule können altersgerechte Programme über Wirkungen, Risiken und Gruppenzwang informieren. Nicht mit „Schreckbildern“, sondern mit Echtheit und Empathie.

3. Peer-Projekte & Role Models

Wenn Gleichaltrige oder leicht ältere junge Erwachsene über ihre Erfahrungen berichten, ist das oft wirkungsvoller als jede Lehrkraft.

4. Niedrigschwellige Hilfsangebote

Schulpsycholog:innen, Drogenberatungen und Online-Angebote wie drugcom.de müssen präsenter und einfacher zugänglich sein – auch anonym.

5. Wissenschaftliche Prävention

Programme wie "check it!" (Österreich) oder "FreD" (Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsument:innen) zeigen Erfolge, weil sie auf Akzeptanz und Coaching setzen statt auf Abschreckung.

Fazit: Verständnis statt Verurteilung

Drogenkonsum bei jungen Menschen ist ein Symptom – nicht das eigentliche Problem. Wer Drogen verteufelt, verpasst die Chance zur echten Prävention.
Was junge Menschen heute brauchen, ist Halt, echte Begegnung, psychische Gesundheitsbildung – und das Vertrauen, auch „Nein“ sagen zu dürfen, ohne ausgeschlossen zu werden.

 

"Es geht nicht darum, Drogen zu verbieten – sondern Gründe für den Konsum zu verstehen und Alternativen zu bieten."

Gemeinsam für Aufklärung und echte Alternativen

Gerade in einer Zeit, in der viele Jugendliche zwischen Überforderung und Orientierungslosigkeit schwanken, ist Aufklärung wichtiger denn je – aber nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern mit Herz, Kreativität und echter Begegnung auf Augenhöhe.

Deshalb möchte auch unsere neue Jugendinitiative für kreative Jugendbildung und Empowerment einen aktiven Beitrag leisten – mit Workshops, Dialogformaten, Kunstprojekten, Peer-to-Peer-Angeboten und mutigen Gesprächen über Themen, die viele lieber verdrängen.
Vibe X Foundry steht für Aufklärung, Prävention und Empowerment – damit junge Menschen nicht in den Rausch fliehen müssen, sondern echte Wege finden, mit sich und der Welt umzugehen.

 

Möchtest du mitmachen, mitdiskutieren oder ein Projekt starten?
Dann melde dich bei uns – anonym, offen und immer auf Augenhöhe.

 

Kontakt:
📩 kontakt@vibexfoundry.de
🌐 www.vibexfoundry.de
📸 Instagram: @vibexfoundry

 

Kategorie: Jugend & Aufklärung
von: Yildz Fluksik, Vibe X Foundry Initiative für kreative Jugendbildung & Empowerment
Lesezeit: ca. 6 Minuten

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