Was Energydrinks mit Kindern und Jugendlichen wirklich machen – und warum Eltern wachsam sein sollten

Veröffentlicht am 2. September 2025 um 16:22

Sie heißen „Monster“, „Red Bull“ oder „Rockstar“ – und genau so fühlen sich viele Jugendliche nach dem Konsum: energiegeladen, wach und unbesiegbar. Doch was auf den ersten Schluck cool klingt, kann auf Dauer richtig gefährlich werden. Energydrinks sind kein harmloses Lifestyle-Produkt – vor allem nicht für Kinder und Jugendliche.

Was steckt in einer Dose Power?

Ein typischer Energydrink enthält pro 250 ml:

  • 80 mg Koffein (wie eine starke Tasse Espresso)

  • 27–30 Gramm Zucker (etwa 9–10 Stück Würfelzucker)

  • Taurin (bis zu 1000 mg)

  • B-Vitamine (oft überdosiert)

  • Weitere Stoffe wie Guarana, Ginseng, L-Carnitin

Die Kombination dieser Inhaltsstoffe wirkt wie ein Stimulanzien-Cocktail, der kurzfristig die Leistungsfähigkeit erhöhen kann – aber für junge Körper mit Risiken verbunden ist.

Was sagt die Wissenschaft? – Die wichtigsten Studien im Überblick

1. Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR, 2018):

Das BfR warnt eindringlich vor dem übermäßigen Konsum von Energydrinks durch Minderjährige. Bereits bei 1,4 mg Koffein pro Kilogramm Körpergewicht können unerwünschte Wirkungen wie Nervosität, Schlaflosigkeit oder Herzrasen auftreten – ein 40-kg-Kind hätte diese Grenze mit nur einer halben Dose überschritten.

2. European Food Safety Authority (EFSA, 2015):

Eine umfassende Studie mit über 52.000 Jugendlichen in der EU ergab, dass etwa 68 % der 10- bis 18-Jährigen Energydrinks konsumieren, ein Viertel davon regelmäßig. Die EFSA kam zu dem Schluss, dass hohe Koffeinmengen mit Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Reizbarkeit und Konzentrationsproblemen verbunden sind.

3. Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE, 2020):

Die DGE warnt vor der hohen Zuckerbelastung durch Energydrinks. Besonders bedenklich: Viele Jugendliche trinken mehrere Dosen hintereinander, etwa beim Gaming oder Sport. Dies führt zu einer erhöhten Kalorienaufnahme, Übergewicht und erhöhtem Risiko für Typ-2-Diabetes.

Gefahren für Kinder und Jugendliche – körperlich und psychisch

Körperliche Risiken:

  • Herzrasen und Bluthochdruck

  • Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus

  • Kopfschmerzen, Zittern, Übelkeit

  • Dehydration (besonders beim Sport)

Psychische Risiken:

  • Hyperaktivität und Nervosität

  • Vermehrte Reizbarkeit und Aggression

  • Schlafmangel und damit schulische Leistungsprobleme

  • Suchtgefahr durch Koffein – schon ab dem Jugendalter

Besonders gefährlich ist, dass Kinder und Jugendliche ihre eigenen Grenzen oft nicht kennen. Ihr Nervensystem ist empfindlicher, und der Stoffwechsel langsamer – was bedeutet, dass die Wirkung intensiver und länger anhaltend sein kann als bei Erwachsenen.

Zucker, Zucker, Zucker…

Die Zuckerbombe in der Dose wird oft unterschätzt. Eine 500-ml-Dose enthält bis zu 60 Gramm Zucker – das entspricht etwa 20 Zuckerwürfeln!

Folgen bei regelmäßigem Konsum:

  • Karies und Zahnschäden

  • Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen

  • Störungen der Insulinregulation (Diabetesrisiko)

  • Fettleber bereits im Jugendalter

Besonders riskant: Energydrinks mit Alkohol

Immer häufiger mischen Jugendliche Energydrinks mit Alkohol – ein gefährlicher Trend.
Koffein überdeckt die Müdigkeit durch Alkohol, was zu einer falschen Einschätzung des eigenen Zustands führt. Die Folge: mehr Alkoholkonsum, mehr Unfälle, mehr Kontrollverlust.

📊 Eine Studie des Robert Koch-Instituts (RKI, 2019) belegt: Jugendliche, die regelmäßig Energydrinks konsumieren, trinken häufiger riskante Mengen Alkohol, insbesondere auf Partys und in Gruppensituationen.

Was Eltern wissen sollten – 4 Tipps für den Alltag

  1. Offene Gespräche statt strikte Verbote
    Kinder wollen verstehen, nicht nur gehorchen. Sprich über die Wirkung und Risiken, statt nur „Nein“ zu sagen.

  2. Getränke gemeinsam analysieren
    Lies mit deinem Kind die Etiketten und rechne gemeinsam aus, wie viel Koffein und Zucker enthalten ist. Das sorgt für Aha-Momente.

  3. Gesunde Alternativen anbieten
    Selbstgemachter Eistee, Wasser mit Fruchtstücken oder Schorlen sind oft genauso erfrischend – und deutlich gesünder.

  4. Vorbildfunktion nutzen
    Wenn Erwachsene regelmäßig Kaffee, Cola oder Energydrinks trinken, nehmen Kinder das Verhalten oft ungefiltert auf.

Fazit: Nichts für Kinder – mit Vorsicht bei Jugendlichen

Energydrinks sind für Kinder unter 14 Jahren grundsätzlich ungeeignet – das empfehlen sowohl das BfR als auch die DGE. Für Jugendliche sollte der Konsum selten, in kleinen Mengen und bewusst erfolgen.

Die Kombination aus hohem Koffein- und Zuckergehalt, aggressivem Marketing und Gruppendruck macht Energydrinks zu einem ernstzunehmenden Gesundheitsrisiko, das Eltern, Lehrkräfte und auch die Politik nicht unterschätzen dürfen.

Verwendete Quellen:

  • Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), „Gesundheitliche Bewertung von Energy Drinks“, 2018

  • EFSA Journal 2015;13(3):3982, „Scientific Opinion on the safety of caffeine“

  • Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE), „Kinder und Jugendliche sollten keine Energydrinks trinken“, 2020

  • Robert Koch-Institut (RKI), „Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland“, 2019

  • Kindergesundheit-info.de (BZgA), „Koffeinhaltige Getränke – Was Kinder wissen sollten“, 2021

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Kategorie: Gesundheit & Aufklärung
von: Yildz Fluksik, Vibe X Foundry Initiative für kreative Jugendbildung & Empowerment
Lesezeit: ca. 6 -7 Minuten

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