Personen mit ADHS haben ein deutlich höheres Risiko, Substanzabhängigkeiten zu entwickeln:
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Laut einer schwedischen Zwillingsstudie ist das Risiko für Nikotinkonsum um das 1,33-Fache, für Mischdrogenkonsum um das 2,54-Fache und für Alkoholabhängigkeit gar um das 3,58-Fache erhöht (Wikipedia).
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Eine Pressemitteilung der Kinder- & Jugendärzte berichtet, dass das Risiko für Nikotin-, Alkohol- oder Kokainsucht bei ADHS-Betroffenen deutlich höher ist (z. B. bis zu dreifach beim Rauchen, doppelt bei Alkohol/kokainartigen Substanzen) (Kinderaerzte im Netz).
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Eine Auswertung von 31 Studien ergab, dass unter Drogenabhängigen etwa jede*r fünfte ADHS hat – bei Alkoholabhängigkeit sogar jede/r vierte (SWR).
2. Mechanismen: Warum ist das so?
Mehrere Faktoren tragen dazu bei, dass ADHS Menschen anfälliger für Suchtverhalten macht:
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Sensation Seeking & Dopaminmangel: Viele Betroffene suchen nach intensiven Reizen aufgrund eines Ungleichgewichts im Belohnungssystem (vor allem Dopamin) – das ist ein Antrieb zur Selbstmedikation durch Drogen oder Alkohol (SWR, Verywell Mind).
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Impulsivität & emotionale Dysregulation: Schwache Impulskontrolle, starke Stressanfälligkeit und Schwierigkeiten in der Emotionsregulation fördern den Drang nach schnellen, kurzfristigen Belohnungen – oft über Substanzen (Gam Medical).
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Komorbiditäten: Häufig sind neben ADHS auch Ängste, Depressionen oder soziale Belastungen vorhanden, die das Risiko weiter erhöhen (neelixberlin.de, Gam Medical).
Gefahren und Risiken – nicht nur „klassische“ Sucht
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Früher Substanzgebrauch & Alkoholmissbrauch: Jugendliche mit ADHS starten häufig früher mit Alkohol und riskanten Konsumformen (z. B. Binge Drinking), die langfristig zu Abhängigkeiten führen können (Verywell Health, Verywell Mind).
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Digitale und Verhaltenssüchte: Auch exzessive Nutzung digitaler Medien oder Spielsucht kommen bei ADHS-Betroffenen häufiger vor, da impulsive Reaktionen oft unmittelbare Belohnung liefern (Gam Medical).
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Fehlende Behandlung als Risikofaktor: Unbehandeltes ADHS erhöht das Risiko für verschiedene riskante Lebensmuster, wie Drogen- oder Nikotinmissbrauch, riskantes Sexualverhalten oder ungewollte Schwangerschaft im Jugendalter (Wikipedia).
Vorbeugung & Schutz – Präventionsstrategien
Frühe Diagnose und Therapie
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Eine rechtzeitige Diagnose und Behandlung (medikamentös und/oder verhaltenstherapeutisch) kann das Suchtrisiko deutlich senken – entgegen verbreiteter Vorurteile zeigen Studien, dass Medikamente nicht die Suchtgefahr erhöhen, sondern präventiv wirken können (Test Adhs, adhs.aok.de, Verywell Mind).
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Speziell Kinder- und Jugendliche profitieren von engmaschiger Begleitung durch Ärzt*innen (Kinderaerzte im Netz, Gesundheitslexikon).
Psychoedukation, Therapie und Coaching
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Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) kann helfen, Impulsivität zu regulieren – etwa durch Emotionsregulation, Stressbewältigung und Achtsamkeitstechniken (Test Adhs).
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Übungen zur Stärkung des Selbstwertgefühls (z. B. Glückstagebuch, Selbstliebe, „Nein sagen“) unterstützen Jugendliche dabei, gesunde Alternativen zur Suchtentwicklung zu finden (MediceADHS).
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Aufklärung und Informationsangebote sollten Suchtgefahren und psychische Zusammenhänge altersgerecht vermitteln – idealerweise durch Schule, Beratungsstellen, Eltern und Fachkräfte gemeinsam (AD(H)D and Schizophrenia).
Gesundes Umfeld
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Ein stabiles und unterstützendes soziales Umfeld stärkt Jugendliche: Eltern, Schulen und Beratungsstellen sollten zusammenarbeiten – mit einer positiven, empathischen Haltung statt Abschreckung (AD(H)D and Schizophrenia).
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Ernährung, Bewegung und ausreichender Schlaf sind weitere Schutzfaktoren, da sie das Wohlbefinden fördern und Suchtdruck verringern (AD(H)D and Schizophrenia, Gesundheitslexikon).
Fazit – Unser Impuls als Jugendinitiative
ADHS schafft eine deutlich erhöhte Vulnerabilität für verschiedenste Suchtformen – verstärkt durch Impulsivität, emotionale Herausforderungen und Dopaminmangel. Doch es gibt starke Schutzmaßnahmen: Frühe Diagnostik, professionelle Behandlung, psychologische Unterstützung und ein stabiler, fördernder Rahmen können Jugendlichen helfen, ohne Sucht-Umwege ihren Weg zu gehen. Aufklärung darüber entmystifiziert ADHS und empowern Jugendliche, in ihrer Lebenswelt bewusst gesunde Entscheidungen zu treffen.
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Kategorie: Prävention & Aufklärung
von: Yildz Fluksik, Vibe X Foundry Initiative für kreative Jugendbildung & Empowerment
Lesezeit: ca. 7 Minuten
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