Stell dir vor, du hast einen eingebauten Kompass. Kein blinkendes GPS, keine Straßenkarte – sondern ein Gefühl. Ein Bauchkribbeln, das sagt: Hier stimmt was nicht. Oder dieses warme, sichere Gefühl, wenn etwas einfach passt.
Das ist deine Intuition. Und ja – du hast sie. Jede*r hat sie.
Aber die Frage ist: Hörst du auch auf sie?
Was ist Intuition überhaupt – und ist das nicht Esoterik?
Nope. Intuition ist nichts Magisches, sondern wissenschaftlich erklärbar. Laut dem Psychologen Gerd Gigerenzer vom Max-Planck-Institut ist Intuition „unbewusste Intelligenz“. Unser Gehirn verarbeitet in jeder Sekunde tausende Infos – aber nur ein Bruchteil davon landet im Bewusstsein. Der Rest? Bleibt im Untergrund gespeichert.
Wenn du also plötzlich „so ein Gefühl“ hast, basiert das oft auf ganz realen, blitzschnell verarbeiteten Erfahrungen. Dein Gehirn hat aus früheren Situationen gelernt – und funkt dir jetzt: Achtung! Oder: Go for it!
📚 Studie dazu:
Eine Studie von Bechara et al. (1997) hat gezeigt, dass Menschen bei komplexen Entscheidungen oft schon „körperlich“ richtig reagieren (z. B. schwitzige Hände), bevor sie überhaupt bewusst merken, dass etwas faul ist. Das bedeutet: Der Körper weiß es oft vor dem Kopf.
Warum viele ihre Intuition verlieren (und gar nicht merken, dass sie sie haben)
Mal ehrlich: Wie oft hast du ein Gefühl gehabt – und es dann ignoriert, weil du dachtest: Ach, ich übertreibe nur.
Oder schlimmer: Du hast was gespürt, aber alle um dich herum sagten: Stell dich nicht so an.
Besonders jungen Leuten wird oft eingeredet: „Erst denken, dann fühlen.“
Dabei wäre es manchmal besser zu sagen: „Erst fühlen – dann nachdenken.“
Viele wachsen in einem Umfeld auf, in dem Intuition nicht ernst genommen wird. Gefühle gelten als „unlogisch“. Und wer z. B. bei einer Party ein schlechtes Gefühl hat und geht, gilt als komisch. Dabei ist das ein Zeichen von Stärke, nicht Schwäche.
Intuition kann dich schützen – besonders in sozialen Situationen
Du triffst jemanden und merkst sofort: Irgendwas stimmt nicht.
Du kannst es nicht erklären. Aber dein Körper wird unruhig, dein Bauch zieht sich zusammen.
Und jetzt kommt’s: Solche Signale sind wichtig.
Gerade in Situationen, wo Grenzen überschritten werden – ob emotional, körperlich oder sozial – meldet sich oft zuerst deine Intuition.
Viele Menschen (besonders junge Frauen, aber nicht nur) berichten später: Ich hatte so ein Gefühl, aber ich hab's weggeschoben, weil ich niemanden verärgern wollte.
Mach das nicht.
Wenn dein Bauch „Nein“ sagt – dann ist das ein vollständiger Satz.
Wie du deine Intuition wieder wahrnimmst (und ihr mehr vertraust)
Hier ein paar Tipps, wie du wieder Zugang zu deinem inneren Radar findest:
1. Digital Detox für dein Gefühl
Wenn dein Kopf nonstop TikTok, Insta und Push-Nachrichten verarbeitet, bleibt für dein Bauchgefühl wenig Platz.
Nimm dir 10 Minuten am Tag nur für dich – ohne Ablenkung. Du wirst überrascht sein, was da in dir aufploppt.
2. Gefühlsjournal
Schreib dir jeden Tag auf:
-
Was hab ich heute gespürt?
-
Wann hatte ich ein Bauchgefühl – und lag ich richtig?
Das hilft, deine Intuition bewusster wahrzunehmen und ihr nach und nach zu vertrauen.
3. Vertraue deinem Körper
Intuition zeigt sich körperlich:
-
Gänsehaut = Wachsamkeit
-
Kloß im Hals = Stopp-Signal
-
Weiche Schultern, ruhiger Atem = Wohlfühlgrün
Dein Körper ist klüger, als du denkst. Hör auf ihn.
4. Sprich drüber
Wenn du ein komisches Gefühl hast – sprich mit jemandem darüber, dem du vertraust. Es ist keine Schwäche, über Unsicherheiten zu reden. Es ist mutig.
Intuition ist deine Superkraft – besonders in einer Welt voller Meinungen
Alle sagen dir, was du tun sollst:
„Mach dies, sei so, entscheide dich schnell, sei stark, sei schlau.“
Aber zwischen all diesen Stimmen gibt es eine, die du nicht verlieren darfst: Deine eigene.
Denn Intuition bedeutet auch: Du weißt schon viel mehr, als du denkst.
Du musst es dir nur erlauben, darauf zu hören.
Zum Schluss: Wenn sich etwas falsch anfühlt, ist es das oft auch.
Du brauchst keine Begründung, keine Erklärung, keinen Beweis.
Dein Gefühl reicht.
Denn Intuition ist nicht das Gegenteil von Denken.
Sie ist das, was Denken klüger macht.
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Kategorie: Bewusstsein & Empowerment
von: Yildz Fluksik, Vibe X Foundry Initiative für kreative Jugendbildung & Empowerment
Lesezeit: ca. 5 Minuten
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